Stressmanagement bei Zeitmangel

Stressmanagement gehört genauso zur gesundheitlichen Prävention wie gesunde Ernährung und das Vermeiden von Problemstoffen. Jeder hat sein eigene Art mit Stress umzugehen und jeden stressen andere Dinge. Ich lasse mich tatsächlich viel zu schnell stressen und ich merke wie meine Gesundheit schnell darunter leidet. Ganz besonders treibt mich das Gefühl keine Zeit zu haben an meine nervlichen Grenzen.

Zeitmangel

Seit ich in der Elternzeit nebenher meine Ausbildung als Präventionspraktikerin begonnen und abgeschlossen habe, habe ich verstärkt ein Zeitproblem. Ständig ist das Gefühl für nichts wirklich richtig Zeit zu haben da.

Mit dem Eintritt in die Bloggerwelt und den damit verbundenen Aktivitäten in den Sozialen Medien, fällt es mir zunehmend schwerer alles unter einen Hut zu bekommen. Die Gedanken sind oftmals schon mit dem nächsten Blogartikel beschäftigt, während ich eigentlich mit meinen Kindern spielen wollte.

Mit der Eröffnung meiner Präventionsberatung und den Planungen dafür verschärfte sich das Problem noch weiter. Mein Kopf ist so voller Ideen und  ich könnte platzen vor Tatendrang…

Ständig bin ich in Gedanken bei meinen Projekten, Artikeln, Fotografien, Posts…. Die Leidtragenden sind mein Partner, meine Kinder und mein Pferd. Es fordert viel Zeit den Gedanken Taten folgen zu lassen und zu planen, zu recherchieren, zu Fotografieren, zu schreiben und zu veröffentlichen. Zeit die (noch 🙂 ) kein Geld in die Haushaltskasse bringt. Ist das dann Freizeit? Eher nicht. Habe ich Erfolgserlebnisse? Ab und zu ein Feedback – schon darüber freue ich mich wie ein Schneekönig. Und trotzdem ist es ähnlich wie auf Arbeit sein – es erfordert Planung, Disziplin und eben Zeit. Zeit die nicht meinen Kindern oder meinem Partner zur Verfügung steht. Oftmals ist das dann schwer zu begründen, warum man eben gerade keine Zeit für sie hat, obwohl man ja nicht auf Arbeit geht.

Mit kleinen Kindern zu Hause hat man eigentlich ständig zu Tun – sie fordern einen nahezu 24 Stunden (vorallem wenn sie Zähne bekommen) und trotzdem haben wir Mamas auch anderes zu tun- da hilft nur planen und Untersützung einfordern.

Das Gefühl für nichts Zeit zu haben

Das Gefühl für nichts richtig Zeit zu haben und getrieben zu sein und das obwohl ich noch in Elternzeit Zu Hause bin. Kennt ihr das auch?  Dieser Zustand bei dem man weder richtig bei der Arbeit noch richtig bei der Familie ist nervt und stresst mich. Da kommt mir das Lied von Gerhard Schöne in den Kopf:

Wer von uns macht das schon wie dieser alte Mann? Wir sind doch alle ein bisschen wie der junge Mann. Immer müssen und wollen wir erreichbar sein, posten, lesen, alles perfekt haben . Sind in Gedanken schon mehrere Schritte vorraus…

Ich finde wir müssen es wieder öfters wie dieser alte Mann handhaben – unsere kleinen Kinder können da durchaus ein Vorbild für uns sein. Wenn sie etwas tun, dann richtig und mit Leib und Seele und ganz selbstvergessen.

Küche selbstgebaut

Wochenplan

Ich versuche es jetzt mit einem Wochenplan – lacht nicht… 🙂 Ich notiere mir hier bewusst Handyfreie Zeiten, Zeit ausschließlich für die Kinder und auch für meinen Partner. Reiten, Bloggen, Recherchieren für den Blog… Ich plane Zeiten die mir wichtig sind. Die Zeit dazwischen lass ich einfach laufen und lebe mein Leben. Das gelingt dann auch wesentlich leichter, wenn der Kopf frei ist, weil andere wichtige Sachen ihren Platz im Wochenkalender gefunden haben und da ihre Aufmerksamkeit bekommen. Das Planen beansprucht zwar auch Zeit, hilft mir aber mich besser zu strukturieren und das Gefühl für nichts richtig Zeit zu haben ist tatsächlich kleiner geworden. Es hilft mir bei meinem persönlichen Stressmanagement.

Der Ausgangspunkt für den Wochenplan war das Erstellen einer Visionstafel für 2018. Was sind eigentlich meine Ziele? Wo will ich hin? Was möchte ich erreichen? Das zu definieren und zu visualisieren war der erste Schritt um meine Prioritäten zu ordnen. Es fällt damit leichter Zeiten in meinem Wochenplan zu vergeben.

Das Bloggen, Posten und die Beratungstätigkeiten machen mir riesigen Spaß und fordern mich auf eine neue Art und Weise. Ab April ist meine Elternzeit vorbei und ich gehe wieder arbeiten – dann will alles noch besser organisiert sein, damit nichts und niemand auf der Strecke bleibt.

Die Anderen

Ja klar – was ihr bisher hier gelesen habt, meine aktuellen Gedanken, ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Ich bin ein wirklich glücklicher und dankbarer Mensch, der so viel Unterstützung bekommt wie er sich nur Wünschen kann! Wie viele meiner  Bekannten, Verwandten, besten Freundinnen und andere Frauen haben viel mehr zu tun als ich, sind viel unterwegs, bekommen weniger Unterstützung, haben mehr Kinder und viel größere Herausforderungen zu bewältigen. Sie schaffen es so toll alles unter einen Hut zu bekommen, obwohl sie viel mehr arbeiten als ich. Es sind auch  Mamas unter ihnen, die sich allein um die Familie kümmern und nicht auf Arbeit gehen.  Allein der Haushalt, die Betreuung und Begleitung der Kinder fordert  viel, ohne, dass ein Chef vorbeikommt und sagt “das hast du gut gemacht”.

Sie alle machen einen super Job, sind tolle Mamas UND sind auch noch tolle Freundinnen! Ich bin dankbar diese Menschen zu kennen und bewundere deren Energie, Motivation und Organisationstalent. Welch ein hervorragendes Zeitmanagement müsst ihr  haben, um alles stemmen zu können? Ich finde all diese Mamas die da draußen so viel leisten und sich so gut organisieren, müssen einmal ganz kurz innehalten und sich selbst auf die Schulter klopfen und sich sagen – “Ja das mache ich super! “. Viel zu selten bemerkt überhaupt irgendjemand was ihr geleistet habt, was es bedeutet jeden Tag so zu organisieren, dass keiner auf der Strecke bleibt. Ein Hamsterrad, wenn man nicht ab und zu aussteigt und wenigstens kurz innehält. Sich bewusst machen was alles schon geschafft ist, abzuhacken, sich selbst zu belohnen und sei es mit ein paar bewussten Atemzügen.

So viele Menschen haben immer etwas zu tun und die Gedanken ruhen fast nie. Um so wichtiger ist es, nach etwas Erreichtem (und sei es noch so klein) inne zuhalten und sich selbst dafür zu belohnen. Eine Tasse Tee in Ruhe trinken, einen Abend mit einem guten Buch auf dem Sofa verbringen, oder oder, oder… Und um das besser zu realisieren hilft mir z.B. der Wochenplan. Hier stehen die Ziele und Aufgaben ganz klar drin. Ist eine dieser Aufgaben erledigt, kann ich sie abhaken und tatsächlich kurz innehalten, eine Tasse Kaffee, eine Runde durch den Garten stöbern, kurz auf der Gartenbank die Sonne genießen oder etwas schöne mit den Kindern bauen.

Kaffee, Genießen, Auszeit

Unvorhergesehenes

Natürlich kann man planen bis zu umfallen -Unvorhergesehenes passiert immer. Kinder schlafen nicht wie geplant, Krankheiten kommen ungelegen, wir sind nicht auf den Punkt kreativ oder romantisch oder haben Ideen zu schreiben… Kennen wir alle – also sehen wir es mit Humor und machen das Beste daraus.

Etwas terminieren und aufschreiben lässt es in der Priorität nach oben rutschen, kommt eher ins Bewusstsein und wird so auch eher umgesetzt. Man muss nicht mehr Zeit “vergeuden” in dem man überlegt mit was ich jetzt am Besten anfange. Wir sind in Gedanken mehr bei dem was wir tuen – davon profitieren alle – Kinder, Partner und wir selbst – so verrinnt die Zeit gefühlt nicht so schnell.

Wie ergeht es euch? Wie handhabt ihr das? Habt ihr gute Strategien, die anderen vielleicht weiterhelfen können?

Eine gute Zeit und einige ruhige Momente für euch selbst, wünscht Euch

Eure Mama Mude

 

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