Zuckerverzicht – Gesundheitsvorsorge in vielerlei Hinsicht

Heute möchte ich mich einmal dem Thema Zucker zuwenden. Ich bin von einer lieben Bekannten in eine Facebookgruppe zum Thema Zuckerverzicht eingeladen worden. Hier wurde mir deutlich wie wenig die meisten über Zucker, seine schädliche Wirkung und Alternativen dazu wissen. Es gibt ja viele Bücher zu dem Thema und auch immer wieder diverse Challenges. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass sich nur wenige darüber Gedanken machen oder sich nur kurzfristig dazu hinreisen lassen. Meiner Meinung nach  kann man sich erst langfristig motivieren darauf zu verzichten, wenn einem bewusst ist was es mit dem Thema Zucker so auf sich hat.

Ich selbst verzichte schon 3 Jahre komplett auf Zucker ohne dass meine Familie mitzieht, weil ich mich so entzündungshemmend wie möglich ernähren will. Hier möchte ich euch meine Sicht der Dinge schildern und dem einen oder anderen so vielleicht auch einen leichteren Einstieg in die Thematik geben.

Zucker

Der Grundnährstoff einer Zelle ist Zucker. Dem natürlichen Zucker, wie er in unveränderten Lebensmitteln z.B. Früchten, Gemüse und Getreide enthalten ist, braucht der Mensch. ABER auf den künstlich hergestellten sollte man so weit wie möglich verzichten. Diese sind isolierte Kohlenhydrate die mittels technischer und chemischer Prozesse aus dem ganzen Lebensmittel herausgelöst werden und als solche isolierten Präperate eine völlig andere Wirkung zeigen als die oben genannten unveränderten Naturprodukte. (Bruker)

 

Warum auf Zucker verzichten

Zucker fördert die Übersäuerung des Organismus

Im Fabrikzucker fehlen alle lebensnotwendigen Vitalstoffe, so dass diese Zucker auch zur Übersäuerung unseres Organismus beitragen. Um den Fabrikzucker abbauen zu können, braucht der Stoffwechsel B-Vitamine (spez. B1) sowie Kalk. Ein Hauptlieferant für B1 ist das Getreide. Leider essen die meisten nur Weißmehlprodukte, in denen diese wertvollen Vitamine nicht mehr enthalten sind. Es entsteht ein Teufelskreislauf. Wir verbrauchen viel Vitamin B1 mit unserem Zuckerkonsum ohne es wieder ausreichend (z.B. mit Vollkornprodukten) aufzufüllen.

Kalkräuber

Dr. Bruker führt in seinem Buch ” Ein biologischer Ratgeber für Mutter und Kind” eine Studie an, in der belegt wird, dass Fabrikzucker ein Kalkräuber  ist und so die Knochen schwächt.

Fördert Unverträglichkeit der vollwertige Nahrungsmittel

Fabrikzucker kann vollwertige Nahrungsmittel unverträglich machen. Bei gleichzeitigem Verzehr von Fabrikzucker gemeinsam mit Frischkost und Vollkornbrot kann es zu starken Blähungen kommen.

Zucker macht süchtig

Studien haben ergeben, dass Zucker ähnlich wie eine Droge wirkt und noch süchtiger als Kokain macht. Im Gehirn werden durch Zucker Glückshormone freigesetzt. Lässt die Wirkung nach, verlangt der Körper automatisch nach mehr.

Zucker fördert die Insulinausschüttung

Unser Insulinspiegel steigt durch eine stetig hohe Zuckeraufnahme. Verursacht durch zu viele einfache Kohlenhydrate wie Zucker aber auch Weißmehlprodukte , Süßigkeiten, gesüßte Getränke und Backwaren. Der Überschuss an diesen Einfachzucker lässt die Insulinproduktion rapide ansteigen. Für unsere Bauchspeicheldrüse ist das Schwerstarbeit und weil es nahezu ein Dauerzustand ist, sind  die Zellen dieser irgendwann erschöpft. Die Folgen sind ein immer früheres Auftreten von Diabetis mellitus Typ 2.

“Schleckermäulchen” haben ein erhöhtes Krebsrisiko

Es mehren sich die Hinweise darauf, dass Menschen mit permanent hohem Blutzuckerspiegel ein deutlich höheres Krebsrisiko haben. Nicht nur Fabrikzucker sondern auch der Verzehr von vielen Lebensmitteln mit hohem GLYX lässt die Gefahr von z.B. Brustkrebs steigen, besonders bei übergewichtigen Personen, die sich wenig bewegen.

Wer eben häufig nascht und viele einfache Kohlenhydrate isst reizt seine Bauchspeicheldrüse zu immer größeren Herstellung von Insulin. Der Zucker wird zu den Muskelzellen geschafft, damit er dort verbrannt werden kann. Leider haben viele Krebszellen mehr “Türöffner” für Insulin als normale Zellen. Diese entarteten Zellen sind also im Vorteil bei einer hohen Zuckeraufnahme und können sich so hervorragend mit Energie versorgen.

Zucker ist entzündungsfördernd

Sind die Körperzellen durch die permanenten Zuckerzufuhr abgestumpft, können sie sich auch gegen die Zuckerbausteine wehren und z.B. ihre “Türöffner” verändern. Die Folge ist, dass zwar genug Insulin im Blut ist, der Zucker aber nicht in die Zelle kommt und diese “hungert”. Hier spricht man von “Hyperinsulinämie”. (Dr. M.Döll) Das nächste Stadium ist dann die Insulinresistenz.

Das Insulin hat auch die Aufgabe als “Feuerlöscher” für Entzündungsherde im Körper zu agieren. Ist das Insulin nun permanent mit der Zuckerverwertung beschäftigt oder ist gar schon eine Insulinresistenz eingetreten, so kann es diese wichtige Aufgabe nicht mehr erfüllen. Ein durch permanenten Zuckerkonsum chronisch erhöhter Insulinspiegel wirkt also entzündungsfördernd und beschleunigt die Entwicklung vieler chronischen Krankheiten.

Zucker verlangsamt Fettverbrennung

Bei hohem Blutzuckerspiegel wird auch die Fettverbrennung gebremst.

Zucker macht Kinder verhaltensauffälliger

Die Ernährung mit viel Zucker und Weißmehlprodukten führt auch bei Kindern zu einer schnellen Überzuckerung. In diesem Zustand sind sie oftmals sehr zappelig, unkonzentriert und hyperaktiv. Da nach dem schnellen Hoch auch schnell ein Tief folgt, werden die Kinder bei der unweigerlichen folgenden Unterzuckerung dann schnell müde und lethargisch. (Jentschura).

Eine vollwertige Ernährung mit vernünftigen Zuckerkonsum kann so manchen Familien mehr Ausgeglichenheit bescheren.

Wie kann man seinen Zuckerkonsum einschränken?

Ihr seht es lohnt sich seinen Zuckerkonsum etwas zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten. Leider ist es nicht nur das Päckchen Zucker im Schrank sondern Zucker ist in sovielen Produkten enthalten und dummerweise oft unter anderem Namen getarnt.

Ich für meinen Teil, habe von heute auf morgen auf jedweden Zucker verzichtet. So fällt es mir leichter damit umzugehen.

Heißhunger

Natürlich überkommt mich auch manchmal ein Heißhungergefühl. Früher mehr als jetzt. Heißhunger ist oftmals ein Zeichen dafür, dass dem Körper gerade irgendetwas fehlt. Es zeigt also einen Mangel an Vitalstoffen auf. Ich helfe mir oftmals einfach mit einem Teelöffel Wurzelkraft von Jentschura-einer Mineralstoffbombe.

Abhilfe schafft hier als erstes ein Notfallset aus Trockenfrüchten oder Mandelmusschokocreme oder etwas Honig. Alles süße Dinge, die viele Vitalstoffe enthalten. Langfristig ist eine Ernährungsumstellung hin zu vitalstoffreicher Vollwertkost hilfreich. Der Körper wird so mit allem versorgt was er braucht und leidet seltener an Heißhunger.

Selbst ist die Frau (oder der Mann)

Wer es schafft viel selbst zu kochen und zu backen und dabei weitestgehend auf Lebensmittel (siehe Tabelle von Kollath) zurückgreift, reduziert seinen Zuckerkonsum schon enorm. Ganz nebenbei erhält man viel mehr Vitalstoffe und reduziert so auch schon sein Verlangen nach Süßem. Selbst kochen und backen ist auch eine gute Möglichkeit den Zuckerkonsum der ganzen Familie zu reduzieren, denn oft ziehen ja nicht alle mit bei dem Experiment Zuckerverzicht. Das ist bei mir zu Hause nicht anders. Man braucht also manchmal Trick 17 um seinem Ziel etwas näher zu kommen.

Zuckerersatz

In der oben genannten Facebookgruppe werden verschiedene Zuckerersatzstoffe empfohlen. Außer Trockenfrüchten, Obst, Honig und Kokosblütenzucker bin ich davon nicht allzu begeistert und nutze diese nicht.

Honig beinhaltet neben den vielen Vitalstoffen auch noch Enzyme, die u.a. bei der Überwindung von Infekten hilfreich sind. Hier kann man die guten Eigenschaften noch genauer entdecken.

Über Kokosblütenzucker habe ich hier schon einmal geschrieben und sein Vorteil ist, dass er neben den guten Inhaltsstoffen eben den Insulinspiegel nicht so schnell schwanken lässt.

Das oft empfohlenen Erythrit finde ich nicht so ideal. Obwohl es in der Natur vorkommt, wird es für die Konsumenten chemisch hergestellt und ist somit schon kein Lebensmittel nach Kollath mehr. (Ihr seht das ist wie sooft von mir eine einfacher aber praktikable Entscheidungshilfe, bei dem was ich verwende oder eben nicht). Es kann blähend wirken und ist leider auch noch nicht hinreichend auf Nebenwirkungen erforscht. Hier ein ganz interessanter Beitrag dazu.

Xylit ist zwar gut gegen Karies aber schmeckt wie ich finde nicht so lecker und kann auch blähend wirken. Als Bonbon nehme ich Xylit ab und zu für die Kinder, aber eher als Kariesprophylaxe.

Stevia ist als Pflanze auch eine Alternative, zum süßen, schmeckt mir persönlich aber nicht.

Es gibt noch eine ganze Menge weitere Ersatzstoffe für Zucker.  Generell ist es aber erstrebenswert etwas von dem Süßen weg zukommen und sich mit mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukten zu ernähren. Den Zuckerkonsum den man dann noch hat, ist sicher um vieles geringer und dadurch auch nicht mehr so dramatisch in der Wirkung. Die Dosis macht das Gift.

Kinder und Zucker

Die Wirkung auf Kinder habe ich ja schon oben beschrieben. Trotzallem kann und will ich meinen Kindern nicht jedwede Süßigkeit verbieten. Neben einer gesunden Ernährung biete ich ihnen auch Süßigkeiten an. Es gibt gute Schokolade nur mit Kokosblütenzucker gesüßt, Fruchtriegel ohne Süßungsmittel von der Fruchtbar, Kekse von Freche Freunde ohne Zuckerersatzstoffe, ein Löffel von meiner Schokocreme und und und. Das Eis im Sommer mache ich oft aus gefrorenen Beeren, Bananen und Mandelmus selbst. Süß, lecker und voller Vitalstoffe.

Völlig verbieten, birgt die Gefahr, dass die Kinder heimlich naschen oder später mal in das andere Extrem kippen und nur noch Süßkram essen. Ich denke eine wohldosierte Menge ist für gesunde Kinder wie Erwachsene ok. Man muss ja nicht “päpstlicher wie der Papst” sein 🙂 .

Essverhalten

Sehr hilfreich ist es auch sein Essverhalten zu überdenken. Frühs kann man gut Kohlenhydrate und auch mal was Süßes essen, da man ja über den Tag viel Energie braucht und Kohlenhydrate einfach eine gut verfügbare Energiequelle bieten. Abends hingegen brauchen wir diese Energie aus Zucker nicht mehr. Dafür sind Eiweiße nötig, die bei der Regeneration über Nacht benötigt werden. Also macht es Sinn Abends generell weniger, leicht verdaulich und eben eiweißreich zu essen. Auf jeden Fall sollte man auf die Abendnascherei verzichten…

Fazit

Zucker zu reduzieren macht in jedem Fall Sinn. Die negativen Wirkungen auf unseren Körper verursachen viele Erkrankungen und heizen diese noch an. Selbst kochen und backen nach der vitalstoffreichen Vollwertkost mit so viel wie möglich Lebensmitteln statt Fertigprodukten hilft, den Zuckerkonsum drastisch und fast unbemerkt zu reduzieren. Statt einer Sahnetorte zum Nachmittagskaffee, tut es auch ein leckeres Vollkornbrötchen mit Schokomandelcreme oder Kokosöl und Honig. Vollwertig, süß und gesund.

Statt irgendwelcher Hauruck-Einmal-Aktionen versucht lieber eure Ernährung umzustellen und selbst zu kochen. So könnt ihr dauerhaft etwas für eure Gesundheit tun und der Rest eurer Familie hat auch etwas davon ohne die Zuckerreduktion zu bemerken. Menschen mit gesundheitlichen Problemen, wie Autoimmunerkrankungen, Krebs oder ähnliches, bei denen Entzündungen ein großes Thema sind, kann ich nur ans Herz legen tatsächlich völlig und konsequent auf Zucker zu verzichten. Dadurch tut ihr viel für euer Wohlbefinden.

Es gibt viele Möglichkeiten wenn ihr Ideen zum Kochen braucht, stöbert einfach bisschen in meinen Rezepten. Gern könnt ihr mich auch anschreiben, wenn ihr Fragen zur erfolgreichen Umsetzung des Zuckerverzichts habt.

Alles Liebe Eure Mama Mude

Quellen:

Entzündungen Die heimlichen Killer” – Dr. M. Döll

Glow- Gut essen, glücklich leben” – Amelia Freer

“Jucken ade”- Katharina Ziegelbauer

“Ernährungsratgeber Demenz”- Miriam Schaufler

“Biologischer Ratgeber für Mutter und Kind” -Dr. med. M.O. Bruker

“Gesundheit durch Entschlackung” – Jentschura

 

 

 

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